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Mascha Kaléko


“Wenn man erst einmal weiß,Weiß man auch, daß man weiß,Und wüßte lieber nicht.Aber zu spät.Schon weiß man, daß auchDie Hoffnung nie wieder,Nie wieder einkehrt, nie wieder;Sondern quer übers Meer, ade,Denen zusegelt, dieNoch nicht wissen,Noch etwa wissen,Daß es etwasZu wissenGibt.”
Mascha Kaléko
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“Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur; doch mit dem Tod der andern muss man leben.”
Mascha Kaléko
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“Sozusagen grundlos vergnügtIch freu mich, dass am Himmel Wolken ziehenund dass es regnet, hagelt, friert und schneit.Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,wenn Heckenrosen und Holunder blühen.- Dass Amseln flöten und das Immen summen,Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.Ich freu mich, dass der Mond am Himmel stehtund dass die Sonne täglich neu aufgeht.Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.Ich freue mich vor allem. Dass ich bin.In mir ist alles aufgeräumt und heiter;Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.An solchem Tag erklettert man die Leiter,die von der Erde in den Himmel führt.Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,- weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.Ich freue mich, dass ich mich an das Schöneund an das Wunder niemals ganz gewöhne.Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!Ich freue mich, dass ich… Dass ich mich freu.”
Mascha Kaléko
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“Für EinenDie Andern sind das weite Meer.Du aber bist der Hafen.So glaube mir: kannst ruhig schlafen,Ich steure immer wieder her.Denn all die Stürme, die mich trafen,Sie ließen meine Segel leer.Die Andern sind das bunte Meer,Du aber bist der Hafen.Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel.Kannst Liebster, ruhig schlafen.Die Andern... das ist Wellenspiel,Du aber bist der Hafen.”
Mascha Kaléko
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“Gleich als Du fortwarst, fing es an zu regnen.- Ich wußte, daß ein Ende so beginnt.Weil wir nie wieder denen begegnen,die für uns ausersehen sind.”
Mascha Kaléko
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“An mein KindDir will ich meines Liebsten Augen gebenund seiner Seele flammenreines Glühn.Ein Träumer wirst du sein und dennoch kühnverschloßne Tore aus den Angeln heben.Wirst ausziehn, das gelobte Glück zu schmieden.Dein Weg ist frei. Denn aller Weisheit Schlußbleibt doch zuletzt, daß jedermann hieniedenall seine Fehler selbst begehen muß.Ich kann vor keinem Abgrund dich bewahren.hoch in die Wolken hängte Gott den Kranz.Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:Wer du auch seist, nur eines - sei es ganz!Du bist, vergiß es nicht, von jenem Baume,der ewig zweigte und nie Wurzel schlug.Der Freheit Fackel leuchtet uns im Traume - bewahr den Tropfen Öl im alten Krug!”
Mascha Kaléko
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