Sascha Lange photo

Sascha Lange


“Nun riskierten wir, etwas aufs Maul zu bekommen von den zahlreichen Faschos in ihren Begrüßungsgeld-Bomberjacken und von besoffenen Helmut-Kohl-Fans mit den "Allianz für Deutschland"-Plastebeuteln.Viele von ihnen riefen im Sprechchor "Wie sind stolz, Deutsche zu sein".Wir fragten uns, worauf sie denn eigentlich stolz wären. Auf die Alpen oder den Thüringer Wald? Die hatten die Natur geschaffen. Auf Goethe oder Schiller? Ja haben die Schreihälse an deren Werken etwa mitgeschrieben? Daß sie in einem deutschen Land geboren wurden, war doch purer Zufall, dafür hatten sie doch überhaupt nichts getan. Eigentlich kann man doch nur auf etwas stolz sein, das man selber geschaffen hat.Ich zum Beispiel war auf meine Depeche-Mode-Postersammlung stolz, denn dafür hatte ich echt geschuftet. Auf unsere erste Parole-Emil-Kassette war ich auch mächtig stolz, denn die hatten wir ganz alleine gebastelt. Auf Deutschland wollte ich nicht stolz sein. Das war mir viel zu abstrakt.”
Sascha Lange
Read more
“Ich hoffte inständig, daß es sich bei Modern Talking um eine Eintagsfliege handeln würde. In Anbetracht der schlechten Songs gab es da durchaus Hoffnung. Aber auch die nächsten Singles dieser beiden Typen stürmten die Charts, und ich verstand die Welt nicht mehr. Warum kauften im Westen so viele Leute die Musik von Thomas und Dieter? Die hatten doch eine riesige Auswahl an superguten Platten in den Geschäften. Warum immer wieder Modern Talking? Der Albtraum ging weiter. Selbst im DDR-Radio lief einige Zeit später "Cherry, Cherry Lady". Die Mauer, die uns vor den schädlichen Einflüssen des Westens beschützen sollte, hatte schon damals total versagt.”
Sascha Lange
Read more