“Miss S. bevorzugte das pathetische Wort ‚land’ gegenüber dem üblichen ‚country’. ‚This land …’ In diesem Sinne gebraucht, ist es zwar nicht direkt die Sprache des Wahnsinns, aber doch der Besessenheit. Zeugen Jehovas sprechen ständig von ‚this land’, ebenso die National Front. Land ist gleich country plus Vorsehung – ein Land im Angesicht Gottes. Auch Mrs. Thatcher sagt ‚this land’.”

Alan Bennett

Alan Bennett - “Miss S. bevorzugte das pathetische Wort...” 1

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“Geld ist ein Diener der Politik und des Landes.Wird aber die Politik und das Land zum Diener des Geldes, hat die Politik versagt.”

Oliver Kemper
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“Glücklich, wer im Libanon eine Waffe und einen Grabplatz besitzt. Das Land gehört auf ewig dem, der bereit ist, dafür sein Leben zu geben.”

Ghada Samman
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“Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist? Aus diesem Grund gleicht das Leben immer einer Skizze. Auch „Skizze“ ist nicht das richtige Wort, weil Skizze immer ein Entwurf zu etwas ist, die Vorbereitung eines Bildes, während die Skizze unseres Lebens eine Skizze von nichts ist, ein Entwurf ohne Bild.Einmal ist keinmal, sagt sich Tomas. Wenn man ohnehin nur einmal leben darf, so ist es, als lebe man überhaupt nicht.”

Milan Kundera
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“Unsere Landschaft ist nicht so dramatisch wie die Alpen, aber ausreichend dramatisch. Das Wasser in unserem See ist nicht so warm wie auf den Malediven, aber ausreichend warm. Die Bären in unseren Wäldern sind nicht so groß wie in Alaska, aber ausreichend groß." Solche Werbung gibt es wohl wirklich nur in Schweden. Dem Land, wo die Königsfamilie nicht so königlich ist wie in Windsor, aber ausreichend königlich.”

Gunnar Herrmann
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“Als ein Schriftgelehrter Jesus einmal fragte, […]was nach seiner Meinung das grüßte Gebot im Gesetz sei, sagte er, es sei die Liebe zu Gott. Das zweite Gebot, man solle seinen Nächsten genauso lieben wie sich selbst, sei jedoch dem ersten gleich. Offenbar ging er davon aus, dass jeder sich selbst liebt; Menschenkenntnis war nicht gerade seine Stärke. In dieser Hinsicht mußte man erst noch auf den Juden aus Wien warten. Wer sich selbst nicht liebte oder gar hasste, durfte also dem zweiten ‚Wort’ zufolge auch seine Mitmenschen hassen, man durfte morden, wenn man dann auch Selbstmord verübte wie Judas oder Hitler. Von der Hölle hatte Jesus offenbar keine Ahnung, aber das war eigentlich klar: schließlich war er ein Wesen, das Gott liebte wie sich selbst. Aber der Kern seiner Antwort lag im Ist-Gleich-Zeichen, das er zwischen die fünf Gebote auf der einen und die fünf auf der anderen Tafel setzte; eines Tages formulierte er sogar eine positive Version der Goldenen Regel: ‚Was Du willst, das man dir tu, das füge auch dem andern zu, denn das ist das Gesetz und die Propheten.”

Harry Mulisch
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