“„Wir haben von allem zu wenig […] und ihr habt von allem zu viel – auch von der Freiheit. Ich sehe, der Mensch verdient die Freiheit nicht. Er weiß nicht, wo er Halt machen muß, er hat kein Maß und keinen Instinkt mehr. Er will mehr und mehr und kann gar nichts damit anfangen. Er langweilt sich, er freut sich nicht mehr, er wird krank, weil er nicht weiß, warum er nicht glücklich ist mit all dem, was er hat..[…]”
“Wie ein Eremit war er des Lebens überdrüssig und er-wartete nichts mehr von ihm: reif zur Einsamkeit; und ebenso war er gleich einem Mönch unendlich matt; er wollte sich sammeln, nichts mehr gemein haben mit den Weltlichen, die für ihn die Utilitaristen und Dummköpfe waren.”
“Wer nicht geliebt hat wer nicht zu lieben wagt oder nicht mehr lieben kann lebt frühlingslose Jahre er ist ein im Winter erfrorener und im Lenz nicht mehr knospender Baum. Er fristet sein Dasein im Kellergeschoss als der Gefangene seiner eigenen Fremde.”
“Ebenso hilft es der Seele nichts, wenn der Leib heilige Kleider anlegt, wie's die Priester und Geistlichen tun, auch nicht, wenn er sich in Kirchen und heiligen Stätten befindet; auch nicht, wenn er sich mit heiligen Dingen befaßt; auch nicht, wenn er leiblich betet, fastet, wallfahrtet und alle guten Werke tut, die in alle Ewigkeit durch und in dem Leib geschehen können. Es muß allemal noch etwas anderes sein, was der Seele Rechtschaffenheit und Freiheit bringen und geben kann. Denn alle diese genannten Dinge, Werke und Weisen kann auch ein böser Mensch, ein Gleißner und Heuchler an sich haben und ausüben, und durch so etwas entsteht auch kein anderes Volk als lauter Gleißner.”
“Ein Hochsensibler, der so gestresst ist, dass er sich nicht zu Sport und Bewegung aufraffen kann, der keine Lust hat auf Kontakte und lieber alleine bleibt, weil er sich nur noch nach Ruhe sehnt, der verschafft sich damit durchaus nicht immer die erhoffte Erholung. Es kann sein, dass er sich dadurch sogar noch mehr schwächt. Wer nicht mehr die Energie aufbringen kann, sich zu eigenen Aktivitäten aufzuraffen, läuft Gefahr, Zuflucht zu nehmen zum Scheinleben des Fernsehens. Scheinbewegung und Scheinkontakte übertönen die wirklichen Bedürfnisse, ohne sie je stillen zu können. Man bleibt bedürftig, in einem Mangel, den man auf diese Weise nicht beheben kann. Mangel und Einsamkeit bewirken jedoch ebenfalls Stress, auch wenn diese Form von Stress anders wahrgenommen wird. Wer so lebt, schwächt sich auf Dauer systematisch. Er ersetzt am Feierabend nur den einen Stress durch einen anderen.”
“Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der waere auch nicht zufrieden mit dem, was er haben moechte.”