“So etwas wie ein ständiges Spurensicherungsteam gibt es übrigens nicht. da die Spurensicherung so teuer ist, bestellt man sie beim Innenministerium immer nur häppchenweise wie beim chinesischen Lieferservice. Aus der prozession von Plastikanzügen zu schließen, die an uns vorüberzog, hatte Stephanopoulos sich das Super-Deluxe-Menü für sechs Personen mit einer extraportion Reis gegönnt. Und ich war dann wohl der Glückskeks.”

Ben Aaronovitch

Ben Aaronovitch - “So etwas wie ein ständiges...” 1

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“Ja, hier erzählt man sich die Geschichte von der unbeugsamen siebenten Welle. Die ersten sechs sind berechenbar und ausgewogen. Sie bedingen einander, bauen aufeinander auf, bringen keine Überraschungen. Sie halten die Kontinuität. Sechs Anläufe, so unterschiedlich sie aus der Ferne betrachtet auch wirken, sechs Anläufe – und immer das gleiche Ziel. Aber Achtung vor der siebenten Welle! Sie ist unberechenbar. Lange Zeit ist sie unauffällig, spielt im monotonen Ablauf mit, passt sich an ihre Vorgängerinnen an. Aber manchmal bricht sie aus. Immer nur sie, immer nur die siebente Welle. Denn sie ist unbekümmert, arglos, rebellisch, wischt über alles hinweg, formt alles neu. Für sie gibt es kein Vorher, nur ein Jetzt. Und danach ist alles anders. Ob besser oder schlechter? Das können nur jene beurteilen, die von ihr erfasst worden sind, die den Mut gehabt haben, sich ihr zu stellen, sich in ihren Bann ziehen zu lassen.”

Daniel Glattauer
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“Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung. Wie ein Schauspieler, der auf die Bühne kommt, ohne vorher je geprobt zu haben. Was aber kann das Leben wert sein, wenn die erste Probe für das Leben schon das Leben selber ist? Aus diesem Grund gleicht das Leben immer einer Skizze. Auch „Skizze“ ist nicht das richtige Wort, weil Skizze immer ein Entwurf zu etwas ist, die Vorbereitung eines Bildes, während die Skizze unseres Lebens eine Skizze von nichts ist, ein Entwurf ohne Bild.Einmal ist keinmal, sagt sich Tomas. Wenn man ohnehin nur einmal leben darf, so ist es, als lebe man überhaupt nicht.”

Milan Kundera
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“Siebenunddreißig Jahre habe ich daran gearbeitet, genau das zu vermeiden. Systematisch habe ich das einzige in dieser Welt geübt, das lernenswert ist. Verzichten. Ich habe aufgehört, auf irgend etwas zu hoffen. Wenn praktizierte Demut zur olympischen Disziplin erklärt wird, komme ich in die Nationalmannschaft.Ich habe nie Nachsicht mit dem Liebeskummer anderer Leute gehabt. Ich hasse ihre Schwäche. Ich sehe, wie sie jemanden finden, am Ende des Regenbogens. Ich sehe, wie sie Kinder kriegen und einen Silver-Cross-Royal-Blue-Kinderwagen kaufen, in der Frühjahrssonne auf dem Stadtwall spazierengehen, mich herablassend anlachen und denken, arme Smilla, sie weiß nicht, was ihr entgeht, sie weiß nicht, wie das Leben für uns ist, wie das ist, wenn man ein Baby und ein verbrieftes Recht aufeinander hat.Vier Monate später gemütliches Beisammensein in der alten Geburtsvorbereitungsgruppe. Ferdinand hat einen kleinen Rückfall, legt auf einen Spiegel ein paar Bahnen aus, sie findet ihn draußen auf der Toilette, wo er mit einer der anderen frohen Mütter rammelt, und in einer Nanosekunde ist sie von der großen, stolzen, souveränen, unverletzlichen Mama auf einen geistigen Gnom reduziert. Mit einer einzigen Bewegung fällt sie auf mein Niveau und darunter und wird zu einem Insekt, einem Regenwurm, einem Skolopender.Und dann werde ich hervorgeholt und abgestaubt, dann darf ich mir anhören, wie schwer es ist, nach der Scheidung alleinstehende Mutter zu sein, wie sie sich in die Haare geraten sind, als sie die Stereoanlage teilen wollten, wie ihre Jugend von dem Kind aufgesogen wird, das jetzt eine Maschine ist, die sie auffrißt und nicht wieder zurückgibt.Das habe ich mir nie anhören wollen. Was zum Teufel habt ihr euch eigentlich vorgestellt, habe ich gesagt. Glaubt ihr vielleicht, ich redigiere einen Kummerkasten für Frauen? Glaubt ihr, ich bin ein Tagebuch? Die Telefonseelsorge?Eines ist auf Schlittenreisen streng verboten, und das ist Winseln. Jammern ist ein Virus, eine tödliche, infektiöse, epidemische Krankheit. Ich will das nicht hören. Ich will mich von diesen Orgien emotionaler Kleinlichkeit nicht belämmern lassen.”

Peter Høeg
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“Mit der Magie verhält es sich ein wenig wie mit der Mathematik: Sie ist eine präzise Wissenschaft mit klaren Regeln, die Uneingeweihten aber nur schwer zu erklären sind; und auf ihre Weise sind die Lehren eines Einstein auch nicht weniger magisch als die der großen Mystiker von einst.”

Oliver Plaschka
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“Trotzdem hat jedes Buch neben seiner abstrakten, anonymen Bestimmung, die Öffentlichkeit heißt, einen bekannten Leser, eine oder mehrere Personen, an die man das Buch schreibt, weil das die einzige Art und Weise ist, wie man etwas zum Ausdruck bringen kann, was man sagen, enthüllen möchte, oder weil man etwas geben möchte, was man auf keine andere Art und Weise geben kann, oder weil dies das Beste ist, was man zu geben hat. "Dabei ist es gar nicht mal so wichtig, ob der bekannte Leser das Buch auch tatsächlich liest", sage ich zu Ischa, "es ist eher die Vorstellung von der Person, die du beim Schreiben benötigst.”

Connie Palmen
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