“Wie es scheint, schmilzt die Frühlingssonne den harten Eispanzer des Barbarenhäuptlings, und, o Wunder, darunter kommt ein Philisoph zum Vorschein.""Ich weiß nicht was Vielosoof für eine Beleidigung ist, aber du kannst dir sicher sein, dass der Barbarenhäuptling dir gleich die Axt in den Rachen schiebt!"Ollowain schlang die Arme übereinander und tat, als zittere er. "So plötzlich kehrt der Winter zurück und lässt die schönsten Frühlingsblüten erfrieren.""Hast du mich gerade etwa mit Blüten verglichen?", grollte Mandred."Nur eine Allegorie, mein Freund."Der Menschensohn runzelte die Stirn. Dann nickte er. "Ich nehme deine Entschuldigung an, Ollowain."Nuramon musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht laut loszulachen.”

Bernhard Hennen

Bernhard Hennen - “Wie es scheint, schmilzt die...” 1

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“Der Menschensohn strich fast zärtlich über das Doppelblatt der Waffe und bewunderte die verschlungenen Elfenknoten, die es schmückten. “Schöne Arbeit.” Mandred wandte sich zu seinem Sohn. “So sieht die Waffe eines Mannes aus.” Er wollte sie Ollowain zurückgeben, doch dieser schüttelte nur den Kopf. “Ein Geschenk, Mandred. In der Welt der Menschen sollte man stets auf Ärger gefasst sein. Ich bin gespannt zu sehen, ob du mit der Axt besser kämpfst als mit dem Schwert.”

Bernhard Hennen
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“Ein Planet kreist aufgrund der Schwerkraft um die Sonne, und der Mond zieht das Meer an, und so entstehen Ebbe und Flut.'Das wuste ich sehr wohl, aber dann sagte er:Meinst du nicht, dass es auch eine Kraft geben muss, die uns aus dem Meer gezogen und uns Augen zum sehen und einem Kopf zum denken gegeben hat?'Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und deshalb zuckte ich nur mit den schultern.Ich wuesste gern, ob denen, die es nicht glauben, ein wichtiger sinn fehlt,' sagte Mika ganz zum schluss.”

Jostein Gaarder
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“Die Leute meinen, ein Seelenfreund sei jemand, der perfekt zu einem passt, und genau das wünschen sich alle. Aber ein wirklicher Seelenfreund ist ein Spiegel, ist der Mensch, der dir alles zeigt, was dich hemmt, der dir zeigt, wer du bist, damit du dein Leben ändern kannst. Ein wahrer Seelenfreund ist wahrscheinlich der wichtigste Mensch, den du je treffen wirst, weil er deine Mauern niederreißt und dich ohrfeigt, bis du aufwachst.”

Elizabeth Gilbert
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“Durch die Gitterfenster seiner Individualität starrt der Mensch hoffnungslos auf die Ringmauern der äußeren Umstände, bis der Tod kommt und ihn zu Heimkehr und Freiheit ruft …Individualität!… Ach, was man ist, kann und hat, scheint arm, grau, unzulänglich und langweilig; was man aber nicht ist, nicht kann und nicht hat, das eben ist es, worauf man mit jenem sehnsüchtigen Neide blickt, der zur Liebe wird, weil er sich fürchtet, zum Haß zu werden.Ich trage den Keim, den Ansatz, die Möglichkeit zu allen Befähigungen und Betätigungen der Welt in mir … Wo könnte ich sein, wenn ich nicht hier wäre! Wer, was, wie könnte ich sein, wenn ich nicht ich wäre, wenn diese meine persönliche Erscheinung mich nicht abschlösse und mein Bewußtsein von dem aller derer trennte, die nicht ich sind! Organismus! Blinde, unbedachte, bedauerliche Eruption des drängenden Willens! Besser, wahrhaftig, dieser Wille webt frei in raum- und zeitloser Nacht, als daß er in einem Kerker schmachtet, der von dem zitternden und wankenden Flämmchen des Intellektes notdürftig erhellt wird!”

Thomas Mann
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“Wenn ich die Kunst als eine Lebensanschauung bezeichne, meine ich damit nichts Ersonnenes. Lebensanschauung will hier aufgefaßt sein in dem Sinne: Art zu sein. Also kein Sich-Beherrschen und – Beschränken um bestimmter Zwecke willen, sondern ein sorgloses Sich-Loslassen, im Vertrauen auf ein sicheres Ziel. Keine Vorsicht, sondern eine weise Blindheit, die ohne Furcht einem geliebten Führer folgt. Kein Erwerben eines stillen, langsam wachsenden Besitzes, sondern ein fortwährendes Vergeuden aller wandelbaren Werte. Man erkennt: diese Art zu sein hat etwas Naives und Unwillkürliches und ähnelt jener Zeit des Unbewußten an, deren bestes Merkmal ein freudiges Vertrauen ist: der Kindheit. Die Kindheit ist das Reich der großen Gerechtigkeit und der tiefen Liebe. Kein Ding ist wichtiger als ein anderes in den Händen des Kindes. Es spielt mit einer goldenen Brosche oder mit einer weißen Wiesenblume. Es wird in der Ermüdung beide gleich achtlos fallen lassen und vergessen, wie beide ihm gleich glänzend schienen in dem Lichte seiner Freude. Es hat nicht die Angst des Verlustes. Die Welt ist ihm noch die schöne Schale, darin nichts verloren geht. Und es empfindet als sein Eigentum Alles, was es einmal gesehen, gefühlt oder gehört hat. Alles, was ihm einmal begegnet ist. Er zwingt die Dinge nicht, sich anzusiedeln.”

Rainer Maria Rilke
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