“Sie hatten Angst vor dem Abschied, und zugleich versetzte sein Bevorstehen sie in eigentümliche Leichtigkeit. Sie waren nicht mehr im gemeinsamen und noch nicht im eigenen Leben, sie waren im Niemandsland.”

Bernhard Schlink

Bernhard Schlink - “Sie hatten Angst vor dem Abschied...” 1

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“Wieder hob sie den Blick und richtete die Lampe auf ihr Gesicht. Sie schaute zum Fenster hinüber. Ihre Züge waren jetzt fast noch deutlicher. Sie konnte die Details um ihre Nase studieren, den Mund. Die Haare. Sie sah nicht gut aus. Resigniert schaltete sie die Lampe aus und ließ sie sinken.Und da sah sie es.Ihr Spiegelbild verschwand nicht.Es blieb im Fenster hängen, noch deutlicher als zuvor.Eine Sekunge lang ließ sie sich davon einfach faszinieren.Sie schnitt eine Grimasse.Aber das Spiegelbild veränderte sich nicht.”

Johan Harstad
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“Sie dachte noch an Unkes Maske, als sie einschlief, und im Halbschlaf fragte sie sich, ob nicht jedermann bisweilen eine Maske trug.Eine Maske der Freude, eine Maske der Trauer, eine Maske der Gleichgültigkeit.Eine Maske aus Ihr-seht-mich-nicht.”

Kai Meyer
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“Ach, diese jungen Leute, sie sind wie die Vögel, im Frühling singen sie, und im Sommer sind sie dann schon wieder still.”

Ernst Robert Curtius
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“Ich weiß von einem Paar, das sich einvernehmlich trennen wollte und schon dabei war, die Bücher möglichst gerecht zu teilen, als sich herausstellte, dass sie Buch um Buch gleich gern hatten. Je mehr Bücher sie in die Hand nahmen, desto deutlicher wurde ihnen das, und als sie über einige sogar redeten, ging ihnen auf, dass sie einander viel zu ähnlich waren, als dass sie sich hätten trennen können. Sie leben immer noch zusammen und halten den Grund, aus dem sie sich damals trennen wollten, für eine belanglose Episode.”

Jostein Gaarder
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“[W]ie normale Leute [...] wirklich mit ihrer Umwelt zurechtkommen. Sie tun das nicht, indem sie sich ärgern, sondern indem sie ihre Erwartungen herabschrauben. Sie kommen zurecht, indem sie lernen, Dinge auszusitzen, indem sie die Gedankenmaschinerie im Schongang laufen lassen. Sie schlummern; und weil es ihnen nichts ausmacht zu schlummern, macht es ihnen nichts aus, sich zu langweilen.”

J.M. Coetzee
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