“Die Zeit, dies große Geschenk der Gottheit, von so vielen auf das undankbarste vernachlässigt, muß dem Studierenden kostbarer, als fast jedem andern Stande seyn, vor allen andern aber ist die Periode der akademischen Jahre bis auf die kleinste Minute schätzenswerth und wichtig. [...] Um Zeit zu gewinnen, muß man sie theils dem übermäßigen langen Schlafe entziehn, theils die zu vielen, dem zweckwidrigen Vergnügen bestimmten Stunden aus seinem Plane streichen. Man darf nur täglich zwey Stunden früher als bisher aufstehen, so sind, wenn man vier Jahre auf der Universität zugebracht hat, siebenzehn volle Wochen gewonnen! Ein unendlich wichtiger Zeitüberfluß, binnen vier Jahren siebenzehn Wochen länger zu leben. Besiegt man seine Schlafsucht auch nach Verlauf der akademischen Lebenszeit [...], so lebt man alle zwölf Jahre ein ganzes Jahr länger, und hat drey Jahre mehr Erfahrungen und mehr Kenntnisse gesammelt.Vertraute Briefe an alle edelgesinnte Jünglinge die auf Universitäten gehen wollen.Leipzig 1792, S.120ff.”

Carl Heun

Carl Heun - “Die Zeit, dies große Geschenk der Gottheit...” 1

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“Wir leben noch in der Nähe der Zeit, in der das Wesen der Dinge wie ein dunkler Brunnen in der Finsternis hervorsprudelt und wir alles erahnen können. Wir betreiben nur Wahrsagerei. Wir raten und wägen die Dinge mit ihren vielen Gesichtern ab, bis wir nichts mehr unterscheiden können. Und was ist mit jenen, die erst in weit entfernter Zukunft leben werden, in Epochen, die man sich nicht vorstellen kann? Sie werden Wahrsagerei betreiben. Sie werden noch unsicherer und noch mehr auf Wahrsagerei und Raterei angewiesen sein als wir. Wer aber weniger sicher ist, vergnügt sich damit, Sicherheit zu erfinden.”

Salim Barakat
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“Wenn wir sehen, wie die Menschen altern und nach gewisser Zeit einer nach dem anderen sterben, Jahrhundert für Jahrhundert, dann können wir nur lachen über das Elixier, das die Verlängerung des Lebens auf über tausend Jahre verspricht; mit gleichem Recht ist der Lexikograph zu verspotten, der ohne das Beispiel einer Nation anführen zu können, die ihre Wörter und Ausdrücke vor Veränderlichkeit bewahrte, sich einbildet, sein Wörterbuch könne seine Sprache einbalsamieren, vor Verfälschung schützen und Verfall, und der meint, es stehe in seiner Macht, irdische Natur zu ändern oder die Welt mit einem Schlag von Verrücktheit, Eitelkeit und Affektiertheit zu befreien.”

Samuel Johnson
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“Er war fünfzig Jahre alt bei Kriegsende und sollte noch mehr als weitere fünfzig Jahre leben. Er versuchte die Zeit zu besiegen. Er hätte fast gewonnen.”

Volker Weidermann
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“Die Jahre, die man auf dem Buckel hatte, waren zu nichts mehr nutze: Man brauchte sie ungelebt, einen ganzen Vorrat davon. Denn je älter man wurde, desto mehr Dinge gingen zu Bruch.”

Ali Shaw
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“Geht auf eure Felder und auf eure Gärten, und ihr werdet lernen, daß es der Biene ein Vergnügen ist, Honig aus der Blume zu sammeln, Aber es isr auch der Blume ein Vergnügen, ihren Honig der Biene zu geben.Denn der Biene ist die Blume eib Quell des Lebens, Und der Blume ist die Biene ein Bote der Liebe,Und beiden, Biene und Blume, ist es Bedüfnis und Verzückung, Vergnügen zu geben und zu nehmen.”

Khalil Gibran
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