“Die Kühle war erfrischend, auch wenn sie durch den Nebel feucht war. Kleine Tröpfchen bildeten sich wie Tau auf Niccolos Kleidung, als er zum See hinabging. Die Welt verbarg sich hinter den grauen Schwaden, als sei sie schüchtern und wolle nicht betrachtet werden. Alle Farben schienen aus ihr gewichen zu sein; es blieb nur Grau in allen Schattierungen zurück, in dem sich seltsame und fantastische Gebilde zeigten, die bei näherem Hinsehen zu weitaus profaneren Gebäuden und Pflanzen wurden.”

Christoph Hardebusch

Christoph Hardebusch - “Die Kühle war erfrischend, auch...” 1

Similar quotes

“Für niemand ist die Erde so viel wie für den Soldaten. Wenn er sich an sie presst, lange, heftig, wenn er sich tief mit dem Gesicht und mit den Gliedern in sie hineinwühlt in der Todesangst des Feuers, dann ist sie sein einziger Freund, sein Bruder, seine Mutter, er stöhnt seine Furcht und seine Schreie in ihr Schweigen und ihre Geborgenheit, sie nimmt sie auf und entlässt ihn wieder zu neuen zehn Sekunden Lauf und Leben, fasst ihn wieder und manchmal für immer.”

Erich Maria Remarque
Read more

“Hör auf, ständig zu glauben, dass du jemandem störst! Wenn die Leute sich gestört fühlen, werden sie es schon sagen! Und wenn sie nicht den Mut dazu haben, ist das ihr Problem!”

Paulo Coelho
Read more

“Klarkommen war ihre Formulierung, und sie fragten mich, ob und nicht wie ich klarkäme, und deshalb konnte ich einfach immer Ja sagen. Ich wollte nicht reden, konnte den Schmerz und die dunklen, durcheinanderwirbelnden, ziellosen Gedanken nicht in Worte fassen, sosehr ich es auch versuchte. Nachts saß ich manchmal auf dem Fensterbrett, starrte in den Himmel und versuchte alles aufzuschreiben, aber es gab die Worte nicht. Schmerzen hatte man auch, wenn man sich in den Finger schnitt, Schwärze konnte schön sein, eine Leere konnte man füllen, und damit war alles zu wenig, zu oft benutzte Wörter, die nicht für das Schlimmste stehen konnten, das mir passiert war.”

Boris Koch
Read more

“Man hätte meinen können, all die Unwillkommenen würden sich zusammentun und gemeinsam gegen die Macht auftreten, die sie nicht aufkommen lassen wollte. Aber dem war nicht so. Sie hassten einander ebensosehr, wie die Lehrerin sie hasste. Sie imitierten die [...] Lehrerin [...]. Es gab in jeder Klasse einen Unglücklichen, den die Lehrerin zum Sündenbock stempelte. Dieses arme Kind wurde unausgesetzt getadelt und gequält, an ihm reagierte sie ihre Unzufriedenheit mit sich selbst ab. Und kaum hatten die anderen Schüler erkannt, wen sich die Lehrerin zum Opfer gewählt hatte, wandten auch sie sich mit doppelter Grausamkeit und Herzlosigkeit gegen dieses arme Geschöpf. Dafür schmeichelten sie denjenigen, die bei der Lehrerin in Gunst standen. Vielleicht hatten sie irgendwie das Gefühl, dadurch dem Thron näher zu kommen.”

Betty Smith
Read more

“Weidenblätter fielen dann und wann auf sie herab, auf seine bleiche Stirn, auf ihre Wange und ihren Scheitel. In der Stille verursachte ihr Fallen ein Geräusch, feiner als alles, was Mina bisher gehört hatte. Tautropfen mochten solche Geräusche hervorbringen, wenn sie auf Spinnennetzen zitterten; Schmetterlingsfühler, wenn sie nach der Sonne tasteten. Es vermischte sich mit dem Bachgeplauder und mit ihrem Atem; seinen hörte sie nicht. Aber sie konnte sehen, dass seine Brust sich schwach hob und senkte.Zwischen den Wimpern sah sie ihm beim Atmen zu. So lange, bis die Träume, die mit den schmalen Blättern aus der Weide rieselten, sich auf ihren Augenlidern gesammelt hatten, sie sanft herunterdrückten und der Schlaf alle Geräusche fortwischte.”

Lilach Mer
Read more