“In der Nacht, und hier an diesem Ort war er kaum wahrnehmbar, leise wie ein Gedicht, dessen Sinn nur begreift, wer genau hinhört.”
“Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen, als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in der allerersten Instanz ein; und so wie die erhabensten Sätze am Leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen): so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierirte genießt sich mit Mühe. (…) Wer also Schiller und Göthe lobt, der giebt mir dadurch noch gar nicht, wie er glaubt, den Beweis eines vorzüglichen und außerordentlichen Schönheitssinnes; wer aber mit Gellert und Kronegck hie und da zufrieden ist, der läßt mich, wenn er nur sonst in einer Rede Recht hat, vermuthen, daß er Verstand und Empfindungen, und zwar beide in einem seltenen Grade besitzt.”
“Ich küsste ihn und umarmte ihn. Mir war egal, was war und was sein würde. In diesem Augenblick, der eine Ewigkeit dauerte, gab es nur ihn und mich.”
“Ein Stehpult hatte ich auch hier, und in seinem dunklen Hohlraume war noch immer Zauber, Geheimnis und Schatzkammer, war noch immer Zuflucht vor der nüchternen Außenwelt in ein magisches Reich; nur waren es jetzt nicht mehr Schädel, Hasenpfote, ausgehölte Roßkastanien und Glasstücke, sondern in Heften und auf vielen losen Papieren meine Gedichte, Phantasien und Aufsätze.”
“Eine große Erkenntnis vollzieht sich nur zur Hälfte im Lichtkreise des Gehirns, zur anderen Hälfte in dem dunklen Boden des Innersten, und sie ist vor allem ein Seelenzustand, auf dessen äußerster Spitze der Gedanke nur wie eine Blüte sitzt.”
“Ja! diesem Sinne bin ich ganz ergeben, das ist der Weisheit letzter Schluß: nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß.”