“Mit dem Mann, für den du dich entscheidest, entscheidest du dich auch für den Kummer, der dir am liebsten ist.”

Connie Palmen

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“Es ist ein Hin- und Hergerissensein zwischen Verheimlichung und Offenherzigkeit, zwischen dem Wunsch, die Wahrheit zu sagen, und dem Unvermögen, es auch in den intimsten Situationen zu tun; es ist die Erkenntnis, dass das Wesen der Liebe Wissen ist und das Ringen mit der Angst, mit der so großen Angst, sich eine Blöße zu geben. Wer schreibt, greift mit dem Stift nach der Macht, weil die Ohnmacht so unerträglich groß ist. Wer schreibt, hört für eine Weile auf, sich selbst Gewalt anzutun, zu leugnen, zu lügen, zu verschleiern und sich zu verstellen, hört mit all dem auf, wozu er sich gezwungen sieht, sobald die Angst zuschlägt was ein anderer mit ihm machen könnte. (Seite 38 / 39)”


“Solange die Liebe jung ist, hat sie den Charakter einer Freistätte. Nie wieder wird man so viele Chancen erhalten und auch wahrnehmen, das Spiel ehrlich zu spielen, mit möglichst wenig hinter dem Berg zu halten und sich dem, in den man verliebt ist, bekannt zu machen, wie in diesen ersten Monaten. Man riskiert es, die Wahrheit zu sagen, weil man vielleicht denkt, dass man noch nicht so viel zu verlieren hat (...)”


“Du setzt alles sofort in Fiktion um, sogar dein eigenes Leben", sagte Ischa, "das ist deine Methode, die Wirklichkeit in den Griff zu bekommen.”


“Wenn jemand eine Weide schöner findet als eine Buche, ein Schwein hässlicher als eine Kuh, einen Geier bösartiger als ein Eichhörnchen, dann hat das mit uns Menschen zu tun, mit der Geschichte des Blicks, mit den Büchern, Gemälden, Filmen, mit den Worten und den Bildern, mit den Behauptungen, die der Mensch über die Natur aufgestellt hat, und damit, wie er die Natur abgebildet hat, früher und heute.”


“Ich kann mich gut dumm stellen. Der Preis, den ich dafür bezahle, ist die Einsamkeit des Verstandes. Erst wenn ich schreibe, kann ich mich überlisten und erzählen, was ich gerade gesehen habe, sonst kann ich es nicht, traue mich nicht. Außer jetzt, bei ihm. Zum ersten Mal werde ich für genau das Verhalten geliebt, das mir früher die Missbilligung der Menschen eintrug, die ich liebte.”


“Du wirst mir ganz fremd, wenn du mit mir schläfst", habe ich ihm gesagt, und dass das Bett die einzige Bühne sei, auf der er wirklich Theater spiele, auf der er nicht mehr einfach Is sei, sondern ein anderer, unecht, eine Bündelung von Klischees, ein gespielter Mann, jemand, der seine Scham, Angst, Verklemmtheit und vielleicht sogar seine Aversion gegen Sex überschreie. Und dass ich ihn sehr begehre, sagte ich ihm, dass ich wie eine Wahnsinnige nach ihm verlange, ihm im Bett aber noch nie begegnet bin, und dass ich nicht das Zeug dazu habe, ihm da rauszuhelfen, dass ich auch gar nicht wüsste, wie ich das so eins, zwei, drei machen sollte.”