“Gauß kam auf den Zufall zu sprechen, den Feind allen Wissens, den er immer habe besiegen wollen. Aus der Nähe betrachtet, sehe man hinter jedem Ereignis die unendliche Feinheit des Kausalgewebes. Trete man weit genug zurück, offenbarten sich die großen Muster. Freiheit und Zufall seien eine Frage der mittleren Entfernung, eine Sache des Abstands...”

Daniel Kehlmann

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Quote by Daniel Kehlmann: “Gauß kam auf den Zufall zu sprechen, den Feind a… - Image 1

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“Seltsam sei es und ungerecht, sagte Gauß, so recht ein Beispiel für die erbärmliche Zufälligkeit der Existenz, dass man in einer bestimmten Zeit geboren und ihr verhaftet sei, ob man wolle oder nicht. Es verschaffe einem einen unziemlichen Vorteil vor der Vergangenheit und mache einen zum Clown der Zukunft. [...] Sogar ein Verstand wie der seine, sagte Gauß, hätte in frühen Menschheitsaltern oder an den Ufern des Orinoko nichts zu leisten vermocht, wohingegen jeder Dummkopf in zweihundert Jahren sich über ihn lustig machen und absurden Unsinn über seine Person erfinden könne.”


“Ich habe herausgefunden, dass der Mensch bereit ist, Unbill zu erfahren, aber viel Erkenntnis entgeht ihm, weil er den Schmerz fürchtet.”


“Aber seien wir doch ehrlich, es ist ein seltsamer Beruf. Ein wenig lächerlich für einen erwachsenen Menschen. Sie sitzen daheim und denken sich Geschichten aus, die nie passiert sind.”


“in der Fußgängerzone kam Wind auf wie immer Wind aufkommt bei der Suche nach jenem richtigen Ort der sich stets weit entfernt zeigt, die Abfallpapiere am Boden verrutschten, mein Mantel flatterte, und, als wäre dies schon ein Grund mich selbst zu den Dingen zu zählen als wäre dies schon ein Grund blieb ich ungefragt stehen”


“Der sprachlose PapageiEin Kaufmann einen Papagei vor Jahrenbesaß, in Sang und Rede wohl erfahren.Der saß als Wächter an des Ladens Pforteund sprach zu jedem Kunden kluge Worte.Denn wohl der Menschenkinder Sprache kannt er,doch seinesgleichen Weisen auch verstand er.Vom Laden ging nach Haus einst sein Gebieterund ließ den Papagei zurück als Hüter.Ein Kätzlein plötzlich in den Laden sprang,um eine Maus zu fangen; todesbang,flatterte hin und her der Papageiund stieß ein Glas mit Rosenöl entzwei.von seinem Hause kam der Kaufmann wiederund setzte sorglos sich im Laden niederund stieß das Rosenöl allüberall,im Zorn schlug er das Haupt des Vogels kahl.Die Zeit verstrich, der Vogel sprach nicht mehr.Da kam die Reu´, der Kaufmann seufzte schwer.Raufte sich den Bart und rief: "Weh mir umsponnenist mit Gewölk die Sonne meiner Wonnenn!Wär mir, da auf den Redner ich den bösenSchlag ausgeführt, doch lahm die Hand gewesen!"Wohl gab er frommen Bettlern reiche Spende,auf daß sein Tier die Sprache wiederfände;umsonst! Als er am vierten Morgen klagend,in tausend Sorgen, was zu machen sei,daß wieder reden mög´sein Papagei,ließ sich mit bloßem Haupt ein Büßer blicken,den Schädel glatt wie eines Beckens Rücken.Da hub der Vogel gleich zu reden anund rief dem Derwisch zu: "Sag lieber Mann,wie wurdest Kahlkopf du zum Kahlen? sprich!Vergossest du vielleicht auch Öl wie ich?"Man lachte des Vergleichs, daß seine Lageder Vogel auf den Derwisch übertrage.”


“Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen.”