“Seltsam sei es und ungerecht, sagte Gauß, so recht ein Beispiel für die erbärmliche Zufälligkeit der Existenz, dass man in einer bestimmten Zeit geboren und ihr verhaftet sei, ob man wolle oder nicht. Es verschaffe einem einen unziemlichen Vorteil vor der Vergangenheit und mache einen zum Clown der Zukunft. [...] Sogar ein Verstand wie der seine, sagte Gauß, hätte in frühen Menschheitsaltern oder an den Ufern des Orinoko nichts zu leisten vermocht, wohingegen jeder Dummkopf in zweihundert Jahren sich über ihn lustig machen und absurden Unsinn über seine Person erfinden könne.”
“Wenn wir sehen, wie die Menschen altern und nach gewisser Zeit einer nach dem anderen sterben, Jahrhundert für Jahrhundert, dann können wir nur lachen über das Elixier, das die Verlängerung des Lebens auf über tausend Jahre verspricht; mit gleichem Recht ist der Lexikograph zu verspotten, der ohne das Beispiel einer Nation anführen zu können, die ihre Wörter und Ausdrücke vor Veränderlichkeit bewahrte, sich einbildet, sein Wörterbuch könne seine Sprache einbalsamieren, vor Verfälschung schützen und Verfall, und der meint, es stehe in seiner Macht, irdische Natur zu ändern oder die Welt mit einem Schlag von Verrücktheit, Eitelkeit und Affektiertheit zu befreien.”
“Hinter jeder Erfindung steckt die Anstrengung eines Menschen, ein der Lösung eines Problems geweihtes Leben, um einen Mechanismus zu erfinden, der den Menschen überlebt und dann zu der Welt gehört, die ohne ihn weitergeht. Solange es Menschen gibt, die sich nicht damit begnügen, die Früchte der Bäume zu verzehren oder Trommeln zu schlagen, damit es regnet, die sich entschließen, ihre Intelligenz zu nutzen, um über die Rolle eines Parasiten im Garten Gottes hinauszuwachsen, so lange wird die Wissenschaft nicht sterben.”
“Dieser Hund war ein Killer, und das einzige, was ihn schützte, war eines der vielen durchsichtigen und widersinnigen Vorurteile, für die die amerikanische Oberschicht berühmt ist: nämlich dass die Kinder und Haustiere der Aristokratie gar nicht frei genug sein können und dass sie gar nicht imstande sind, jemandem weh zu tun. Dass es anderen Leuten verboten sein müsste, die Welt zu übervölkern oder ihre Hunde von der Leine zu lassen, dass aber die Hunde und Kinder der reichen Leute ein Recht darauf haben, frei herumzulaufen.”
“Wie es im Zeitalter der Könige naiv gewesen wäre zu glauben, dass der erstgeborene Königssohn der zum Herrschen Geeignetste wäre, so ist es in unserer zeit naiv zu glauben, dass der demokratisch gewählte Machthaber der Geeignetste sein wird. Die Nachfolgeregelung ist kein Rezept für die Bestimmung des besten Machthabers, sie ist ein Rezept für die Legitimierung dieser oder jener Person und somit für die Vermeidung von Bürgerkriegen. Die Wählerschaft - der Demos - glaubt, es sei ihre Aufgabe, den Besten auszuwählen, doch in Wahrheit ist ihre Aufgabe viel schlichter: einen Mann zu salben [...], gleichgültig welchen.”
“[D]as Gedächtnis [ist] schwach und der Lauf eines Lebens kurz und alles [geschieht] so rasch, dass wir den Zusammenhang zwischen den Ereignissen nicht mehr sehen, die Folgen der Taten nicht mehr ermessen können, wir glauben an die Fiktion der Zeit, an Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, aber es kann auch sein, dass alles gleichzeitig geschieht [...]”