“Nicht die haben Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern die, die sie Tag und Nacht in den Händen halten.”
“(…) und ich möchte Sie, so gut ich es kann bitten, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben, wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie jetzt nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antworten hinein.”
“Die, welche schwierige, dunkle, verflochtene, zweideutige Reden zusammensetzen, wissen ganz gewiss nicht recht, was sie sagen wollen, sondern haben nur ein dumpfes, nach einem Gedanken erst ringendes Bewusstsein davon; oft aber wollen sie sich selber und anderen verbergen, dass sie eigentlich nichts zu sagen haben.”
“Weißt du, die Leute lügen, wenn sie sagen, nichts sei so stark wie die Liebe. Das ist eine der größten und gemeinsten Lügen überhaupt. Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.""Aber du liebst ihn noch immer. Sogar heute noch.""Und, hilft mir das weiter? Macht mich das stärker?" Sie schüttelte den Kopf. "Es tut nur weh, das ist alles. Es tut furchtbar weh, jeden Tag und jede Nacht. Es ist auch nicht wahr, dass die Zeit alle Wunden heilt. Sie macht es schlimmer. Die Zeit macht es immer nur noch schlimmer.”
“Das ist so ein dichterischer Unsinn – die Reihenfolge der Tage. Es gibt keinerlei Reihenfolge, die Tage kommen, wann es ihnen passt, manchmal auch ein paar auf einmal. Es kommt auch vor, dass ein Tag lange nicht kommt. Dann lebt man in die Leere, begreift nichts und ist recht krank. Und andere Leute auch, sind auch krank, aber sie halten den Mund.”
“Ich lese viel, habe es schon als Teenager geliebt. Und ich liebe es, über Leser zu schreiben. Menschen, die lesen, haben eine so reiche Beziehung zur Welt. Sie betrachten das Leben nicht nur durch ihre eigenen Augen, sondern auch durch die Augen all derer, über die sie gelesen haben.”