“Nur noch vereinzelt schlugen mächtige Granaten ein, von denen eine gleich einem Gruß der Hölle vor uns zerschellte und das Kanalbett mit finsteren Qualm füllte. Die Mannschaft verstummte, wie von einer eisigen Faust im Nacken gepackt, und stolperte hastig über Stacheldraht und Steintrümmer hinter mir her. Ein unheimliches Gefühl beschleicht das beim Durchschreiten einer unbekannten Stellung zur Nachtzeit, auch wenn das Feuer nicht sonderlich stark ist; Auge und Ohr werden durch die sonderbarsten Täuschungen gereizt. Alles ist kalt und fremdartig wie in einer verwunschenen Welt.”

Ernst Jünger

Ernst Jünger - “Nur noch vereinzelt schlugen mächtige...” 1

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“Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen, als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in der allerersten Instanz ein; und so wie die erhabensten Sätze am Leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen): so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierirte genießt sich mit Mühe. (…) Wer also Schiller und Göthe lobt, der giebt mir dadurch noch gar nicht, wie er glaubt, den Beweis eines vorzüglichen und außerordentlichen Schönheitssinnes; wer aber mit Gellert und Kronegck hie und da zufrieden ist, der läßt mich, wenn er nur sonst in einer Rede Recht hat, vermuthen, daß er Verstand und Empfindungen, und zwar beide in einem seltenen Grade besitzt.”

Heinrich von Kleist
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“So ist das Leben. Wie schwer und tödlich unser Verlust auch sein mag, wie wichtig auch immer das, dessen wir beraubt wurden: wir leben einfach weiter. Selbst wenn nur noch die äußerste Schicht unserer Haut die gleiche geblieben ist und wir zu völlig anderen Menschen geworden sind, strecken wir die Hände nach der uns zugemessenen Zeit aus, holen sie ein und bringen sie schließlich hinter uns. Sooft ich darüber nachdenke, wie wir unermüdlich und meist ohne besonderes Geschick unsere alltäglichen Verrichtungen wiederholen, überkommt mich das Gefühl einer entsetzlichen Leere.”

Haruki Murakami
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“Und dann, wie die Tränen, die, wenn sie rund, stark und authentisch sind, bisweilen einen langen, von Zwietracht gewaschenen Strand hinter sich lassen, ist der Regen im Sommer, wenn er den unbewegten Staub fortspült, für die Seelen der Menschen wie ein endloser Atemzug.So sind gewisse Sommerregen in uns verankert wie ein neues Herz, das im Gleichklang mit dem anderen schlägt.”

Muriel Barbery
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“Die ganze Welt verwechselt mich mit einem Idioten, der eine Elfe vögelt und mit Engeln spricht. Wie erwachsen ist das?”

Kai Meyer
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“Die Wirkung eines solchen Hauses auf seinen Besitzer ist unverkennbar. […] Es ist ein gegenseitiger Austausch von Würde, Bedeutung und Kraft, und jegliche Schönheit (oder deren Mangel) spinnt ständig wie ein hin und her sausendes Weberschiffchen von einem zum anderen geheime Fäden. Man schneide die Fäden durch, trenne den Menschen von dem, was von Rechts wegen sein Eigen und bezeichnend für ihn ist, und was zurück bleibt, ist ein seltsames Wesen, halb Erfolg und halb Versagen, wie die Spinne ohne Netz, das nie mehr sein wird, was es war, wenn ihm nicht alle seine Würden und Einkünfte zurück gegeben werden.”

Theodore Dreiser
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