“Wir würden ein Bett haben. Nach normalen Wochentagen würden wir uns todmüde daraufwerfen und wie zwei Steine schlafen. Am Sonntagmorgen würden wir darin ausschlafen, frühstücken und den Staub aus der Matratze lieben.”
“Ihr seid geschaffen aus der schwarzen Erde unserer Acker. Euer Atem ist der Steppenwind, eure Haut hat die Farbe des reifen Korns, und eure Adern durchströmt der Große Fluss”
“Aber nun, da so vieles anders wird, ist es nicht an uns, uns zu verändern? Könnten wir nicht versuchen, uns ein wenig zu entwickeln, und unseren Anteil Arbeit in der Liebe langsam auf uns nehmen nach und nach? Man hat uns alle ihre Mühsal erspart, und so ist sie uns unter die Zerstreuungen geglitten, wie in eines Kindes Spiellade manchmal ein Stück echter Spitze fällt und freut und nicht mehr freut und endlich daliegt unter Zerbrochenem und Auseinandergenommenem, schlechter als alles. Wir sind verdorben vom leichten Genuß wie alle Dilettanten und stehen im Geruch der Meisterschaft. Wie aber, wenn wir unsere Erfolge verachteten, wie, wenn wir ganz von vorne begännen die Arbeit der Liebe zu lernen, die immer für uns getan worden ist? Wie, wenn wir hingingen und Anfänger würden, nun, da sich vieles verändert.”
“Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen. Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder vorstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.”
“Ich habe in diesen Tagen viel über Liebe nachgedacht, und darüber, wie ich das Wort hasste und es ständig wieder gebrauchte, und mir fällt ein - eine der vergänglichen Offenbarungen der Schlaflosigkeit - dass wir, ehe wir etwas lieben, uns so etwas wie eine Nachbildung davon machen müssen, ein Erinnerungsgebilde aus flüchtigen Eindrücken und Augenblicken, das alsdann seine äussere, ziemlich langweilige Erscheinung durch eine sternbildhafte Verinnerlichung ersetzt, phosporeszierend, bequem und tragbar und am Ende unempfindlich gegen den rüden Raubbau der Wirklichkeit.”
“Manchmal lieben wir nur mit der Hoffnung. Manchmal weinen wir mit allem ausser Tränen. Und am Ende bleiben nur: Liebe und ihre Pflicht, Trauer und ihre Wahrheit. Am Ende haben wir nichts anderes - nichts anderes, woran wir uns festhalten können, bis der Morgen dämmert.”
“Jemand anderes mischt die Karten, mit denen wir spielen, und sooft wir darüber verzweifeln, so dankbar sind wir letzten Endes über die Gnade des Systems. Denn würden wir den Weg des Lebens weitergehen, wenn wir die Zukunft sehen könnten?”