“Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr gethan, ihn zu überwinden? Was ist der Affe für en Menschen? Ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Und ebendas soll der Mensch für den Übermenschen sein: ein Gelächter oder eine schmerzliche Scham. Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und Vieles ist in euch noch Wurm. Einst wart ihr Affen, und auch jetzt ist der Mensch mehr Affe, als irgend ein Affe.”

Friedrich Nietzsche
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“Der Mensch ist für mich ein Wesen, das nur durch paradoxe, komödiantische Mittel, Formen, dargestellt werden kann, denn der Mensch geht nicht auf wie eine Rechnung, und wo der Mensch so aufgeht, ist die Rechnung sicher gefälscht.”


“Denn der Mensch liebt und ehrt den Menschen , solange er ihn nicht zu beurteilen vermag, und die Sehnsucht ist ein Erzeunis mangelhafter Erkenntnis.”


“Sie wollen pflanzen für die Ewigkeit, Und säen Tod? Ein so erzwungnes Werk Wird seines Schöpfers Geist nicht überdauern. Dem Undank haben Sie gebaut - umsonst Den harten Kampf mit der Natur gerungen, Umsonst ein großes königliches Leben Zerstörenden Entwürfen hingeopfert. Der Mensch ist mehr, als Sie von ihm gehalten.(...) Gehn Sie Europens Königen voran. Ein Federzug von dieser Hand, und neu Erschaffen wird die Erde. Geben Sie Gedankenfreiheit.(...) Sehen Sie sich um In seiner herrlichen Natur! Auf Freiheit Ist sie gegründet - und wie reich ist sie Durch Freiheit! Er, der große Schöpfer, wirft In einen Tropfen Thau den Wurm und läßt Noch in den todten Räumen der Verwesung Die Willkür sich ergötzen - Ihre Schöpfung, Wie eng und arm! Das Rauschen eines Blattes Erschreckt den Herrn der Christenheit - Sie müssen Vor jeder Tugend zittern. Er - der Freiheit Entzückende Erscheinung nicht zu stören - Er läßt des Uebels grauenvolles Heer In seinem Weltall lieber toben - ihn, Den Künstler, wird man nicht gewahr, bescheiden Verhüllt er sich in ewige Gesetze; Die sieht der Freigeist, doch nicht ihn. Wozu Ein Gott? sagt er: die Welt ist sich genug. Und keines Christen Andacht hat ihn mehr, Als dieses Freigeists Lästerung, gepriesen.(...) Weihen Sie Dem Glück der Völker die Regentenkraft, Die - ach, so lang - des Thrones Größe nur Gewuchert hatte - stellen Sie der Menschheit Verlornen Adel wieder her. Der Bürger Sei wiederum, was er zuvor gewesen, Der Krone Zweck - ihn binde keine Pflicht, Als seiner Brüder gleich ehrwürd'ge Rechte. Wenn nun der Mensch, sich selbst zurückgegeben, Zu seines Werths Gefühl erwacht - der Freiheit Erhabne, stolze Tugenden gedeihen - Dann, Sire, wenn Sie zum glücklichsten der Welt Ihr eignes Königreich gemacht - dann ist Es Ihre Pflicht, die Welt zu unterwerfen. (Marquis von Posa; 3. Akt, 10. Szene)”


“Es ist alles eitellDu siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese seinAuf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.Was itzt so pocht und trotzt ist morgen Asch und BeinNichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!---Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!”


“Wie jeder Mensch hat auch ein Buchstabe eine Seele und einen Körper. Seine Seele ist das, was er sagt, und sein Körper ist das, woraus er gemacht ist: aus Tinte oder aus Stein.”


“Was für ein Schlag, wenn das Herz eines Menschen mit so etwas fertig werden muss!Wer einen Bruder verliert, der verliert jemanden, mit dem er gemeinsam alt werden konnte, jemanden, der ihm eine Schwägerin, Nichten und Neffen bescheren sollte, Menschen, die den Baum eines Lebens bevölkern und ihm neue Zweige geben sollen.Den Vater zu verlieren heißt den zu verlieren, der dem Leben die Richtung gibt, denjenigen, zu dem man geht, wenn man in Not ist, der einen trägt und erhält, wie ein Stamm die Äste eines Baumes trägt.Und wenn man die Mutter verliert, das ist, als verlöre man die Sonne am Himmel.”