“Doch in ihren Fingerspitzen spürt sie nichts als den unendlichen Durst ihres Herzens.”
“Ihre Finger und Herzen am Abzug kneten sie den Geschmack von Sprengstoff in die Gegenwart, kneten sie Leid und Hass in die Geschichte.”
“Es war der Purpurne, der Ausgleich schaffte zwischen den Brüdern der ersten Brut. Er wusste um das Feuer in ihren Herzen und sorgte sich, dass ein Streit sie alle entzweien würde. So bat er die Alben, ihm Kinder zu erschaffen, die den Schleier der Zukunft zerreißen sollten, damit er jeden Streit schlichten könne. Und die Alben schenkten ihm die Xana. Nymphen, schön wie ein Sommertag, mit langem, goldenem Haar und einem Leib, so vollkommen, dass man den Blick nicht von ihnen abwenden konnte. Doch waren sie launisch wie ein Gebirgsbach im Frühling, mal sanft und friedlich, mal wild und überschäumend. Und sie sagten alles, was sie sahen, wenn sie in die Zukunft blickten, denn groß war ihre Gabe, doch Weisheit war ihnen nicht beschieden worden.”
“Die Toten hinterlassen ihre Schatten, einen Nachhall des Raumes, den sie einst bewohnten. Sie suchen uns heim, werden nie schwächer oder älter als wir. Wir betrauern nicht nur den Verlust ihrer Zukunft, sondern auch den der unseren.”
“Wieder hob sie den Blick und richtete die Lampe auf ihr Gesicht. Sie schaute zum Fenster hinüber. Ihre Züge waren jetzt fast noch deutlicher. Sie konnte die Details um ihre Nase studieren, den Mund. Die Haare. Sie sah nicht gut aus. Resigniert schaltete sie die Lampe aus und ließ sie sinken.Und da sah sie es.Ihr Spiegelbild verschwand nicht.Es blieb im Fenster hängen, noch deutlicher als zuvor.Eine Sekunge lang ließ sie sich davon einfach faszinieren.Sie schnitt eine Grimasse.Aber das Spiegelbild veränderte sich nicht.”
“In dem kurzen Blick konnte Wronski verhaltene Lebhaftigkeit bemerken, die auf ihrem Gesicht spielte und zwischen den funkelnden Augen und dem kaum merklichen Lächeln auf ihren roten Lippen hin- und herflatterte. Als ob ihr Wesen von irgendeinem Übermaß derart übervoll wäre, dass es gegen ihren Willen bald im Funkeln des Blicks, bald im Lächeln zum Ausdruck käme. Sie löschte vorsätzlich das Licht in den Augen, doch es leuchtete gegen ihren Willen im kaum merklichen Lächeln.”