“Doch was [Olof] Palme in seinem Modernisierungseifer nicht verstehen konnte oder wollte, war, dass die akademischen Spinnweben auch für eine demokratisierte Hochschule von einigem Wert waren. Die Universitäten repräsentierten eine zivile Gesellschaft sowohl außerhalb des Staates als auch der Marktwirtschaft; sie waren eine andere Sphäre, die von der Jagd nach höherer Produktivität unberührt war, an der Wirtschaft und Sozialdemokratie natürlich teilnahmen. Den Universitäten und den Akademikern gegen ihren Willen Reformen aufzuzwingen untergrub ihr Selbstvertrauen und schadete auf lange Sicht der akademischen Freiheit.”

Henrik Berggren

Henrik Berggren - “Doch was [Olof] Palme in seinem...” 1

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“Oh, wär mein junges Leben doch ein Traum. Und würd doch mein Geist nicht wach, bis das der Strahl der Ewigkeit den Morgen brächte. Obwohl der Traum von schlimmen Kummer war, er war doch besser als die wirklichkeit des wachen Lebens für den, dessen herz gleich von Geburt an auf der Erde sein muss - Ein Chaos aus der tiefsten Leidenschaft.”

Edgar Allan Poe
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“Es war der Purpurne, der Ausgleich schaffte zwischen den Brüdern der ersten Brut. Er wusste um das Feuer in ihren Herzen und sorgte sich, dass ein Streit sie alle entzweien würde. So bat er die Alben, ihm Kinder zu erschaffen, die den Schleier der Zukunft zerreißen sollten, damit er jeden Streit schlichten könne. Und die Alben schenkten ihm die Xana. Nymphen, schön wie ein Sommertag, mit langem, goldenem Haar und einem Leib, so vollkommen, dass man den Blick nicht von ihnen abwenden konnte. Doch waren sie launisch wie ein Gebirgsbach im Frühling, mal sanft und friedlich, mal wild und überschäumend. Und sie sagten alles, was sie sahen, wenn sie in die Zukunft blickten, denn groß war ihre Gabe, doch Weisheit war ihnen nicht beschieden worden.”

Bernhard Hennen
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“Er erlebte die Stadt wie einen Wald. Er dachte: Sie liegt nicht auf einer Insel, sie ist die Insel. Sie ist nicht in eine Landschaft gebaut, sondern ist die Landschaft. Eine Landschaft von steinerner Vegetation, die den Menschen nicht gehört, in die sie erst Schneisen schlagen und in der sie ihre Wohnungen erst begründen müssen. Die Schneisen und Wohnorte können von der Vegetation auch wieder eingeholt und überwuchert werden. Manchmal stieß er auf abgerissene Häusergevierte, Trümmergrundstücke, Fassaden mit leeren oder vermauerten Türen und Fenstern – wie vom Krieg verwüstet, und weil es keinen Krieg gegeben hatte, wie von der Natur ergriffen. diesmal nicht der wuchernden des Waldes, sondern der wütenden eines Erdbebens. Und wie wachsende Kristalle die hochstrebenden neuen Bauten.”

Bernhard Schlink
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“Es waren ausschließlich Männer, diese zwanghaften Buchkäufer und Sammler, die erfüllt waren von der neurotischen Überzeugung, wenn sie es nur einen Tag versäumten, hierherzukommen, könne damit auch ein Buch verloren sein oder zumindest in den Händen eines anderen Käufers landen. Was für ein Leben führten sie? Das Arcade war für sie das erste Ziel des Tages , wo sie rasch vorbeischauten, um einen Blick auf die Neuzugänge zu werfen, die am Fuße von Pikes Plattform aufgestapelt lagen; eine obligatorische, tägliche Suche nach verborgenen Schätzen. Raffgier trieb sie an und Missgunst - die beiden Ingredenzien einer jeden Passion, wie ich vermutete.”

Sheridan Hay
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“Diese jungen Menschen hatten keine Wünsche, keine Überzeugungen, geschweige denn Ideale, sie strebten keinen bestimmten Beruf an, wollten weder politischen Einfluss noch eine glückliche Familie, keine Kinder, keine Hausiere und keine Heimat, und sehnten sich ebenso wenig nach Abenteuern und Revolten wie nach der Ruhe und dem Frieden des Althergebrachten. Überdies hatten sie aufgehört, Spaß als einen Wert zu betrachten. Freizeit und Nichtfreizeit waren gleichermaßen anstrengend und unterschieden sich in erster Linie durch die Frage, ob man Geld verdiente oder ausgab. Hobbys zum Totschlagen der Zeit waren überflüssig, da die Zeit auch von selbst verging. Fernsehen war langweilig, die Literaturszene tot, und im Kino liefen seit Jahren nur Varianten auf drei oder vier verschiedener Filme. Diskotheken waren etwas für Liebhaber von Dummheit und schlechter Musik, und auf Schostakowitsch konnte man nicht tanzen. Diese Jugend hatte aufgehört, sich für industriell geschneiderte Moden, Identitäten, Heldenfiguren und Feindbilder zu interessieren. Weniger als jede Generation vor ihrer bildete sie eine Generation. Sie war einfach da, die Sippschaft eines interimistischen Zeitalters. ”

Juli Zeh
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