“Alle äußeren Feinde und Widerstände ermangelnd, eingesperrt in unterdrückende Enge und Ordnung, hat der Mensch schließlich keine andere Wahl, als sich selbst zu einem Abenteuer zu machen.”
“Das Bild vom Wirtschaftsgeschehen als einem Wettlauf oder Wettkampf ist in seinen Details etwas verschwommen, doch es scheint, als hätte es als Wettlauf kein Ziel und deshalb kein natürliches Ende. Das einzige Ziel des Wettläufers ist es, die Führung zu übernehmen und zu behalten. Die Frage, warum das Leben wie ein Wettlauf sein muss oder warum die Volkswirtschaften einen Wettlauf gegeneinander veranstalten müssen, statt kameradschaftlich der Gesundheit zuliebe miteinander zu joggen, wird nicht gestellt. Ein Wettlauf, ein Wettkampf - so ist es eben. Wir gehören von Natur aus zu verschiedenen Nationen; von Natur aus stehen Nationen in Konkurrenz zu anderen Nationen. Wir sind, wie uns die Natur geschaffen hat. Die Welt ist ein Dschungel [...], und im Dschungel konkurrieren alle Arten mit allen anderen Arten um Raum und Nahrung.”
“Doch am meisten von allem lernte er, als der Sommer sich neigte, den Müßiggang zu lieben, Müßiggang nicht mehr als Strecken der Freiheit, die heimlich hier und da unfreiwilliger Arbeit abgeknapst wurden, gestohlene Augenblicke der Freude, wenn er mit von den Fingern baumelnder Gabel vor einem Blumenbeet auf der Fersen hockte, nein, Müßiggang als Hingabe seiner selbst an die Zeit, eine Zeit, die langsam wie Öl von Horizont zu Horizont über das Angesicht der Welt floß, die seinen Leib überspülte, in seinen Achselhöhlen und Leisen kreiste, die seine Augenlider bewegte. Er war weder erfreut noch verärgert, wenn es zu arbeiten galt, es war dasselbe.”
“In der gegenwärtigen 'Kultur' geben sich wenige die Mühe, zwischen Aufrichtigkeit und dem Vorspielen von Aufrichtigkeit zu unterscheiden - ja, wenige sind zu dieser Unterscheidung überhaupt in der Lage -, wie auch nur wenige zwischen religiösem Glauben und dem Einhalten religiöser Vorschriften unterscheiden.”
“Wir werden als abhängige Bürger geboren. Vom Moment unserer Geburt an sind wie Abhängige. Ein Zeichen dieser Abhängigkeit ist die Geburtsurkunde. [...] Entweder erhälst du die staatliche Urkunde [...], was dir zu einer Identität verhilft, die dem Staat während deines Lebens ermöglicht, dich zu identifizieren und im auge zu behalten (dich aufzuspüren); oder du kommst ohne eine Identität aus und verdammst dich selbst, wie ein Tier außerhalb des Staats zu leben (Tiere haben keine Personalausweise).”
“Es soll keine Geheimnisse mehr geben, sagen die neuen Überwachungstheoretiker und meinen damit etwas recht Interessantes: dass die Ära, in der Geheimnisse zählten, in der Geheimnisse ihre Macht über das Leben von menschen ausüben konnten [...], vorbei ist; nicht, was sich zu wissen lohnt, kann nicht innerhalb von Sekunden und ohne großen Aufwand aufgedeckt werden; das Privatleben ist im Grunde ein Ding der Vergangenheit.”
“Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, sein Leben damit zu verbringen, Grenzpfähle in die Erde zu treiben, Zäune zu errichten, das Land aufzuteilen. Er sah sich nicht als etwas Schweres, das Spuren hinterließ, sondern allenfalls als einen winzigen Fleck auf der Oberfläche der Erde, die zu fest schlief, um das Kratzen eines Ameisenfußes, das Raspeln von Schmetterlingszähnen, das Taumeln von Staub zu bemerken.”