“Ja. Es ist wirklich möglich Dinge hinter sich zu lassen, Rakel. Es kommt bei diesen Gespenstern darauf an, sie lange und intensiv genug anzuschauen, damit man erkennt, dass es bloß Gespenster sind. Das ist die Kunst. Tote, ohnmächtige Trugbilder.”
“Schliesslich hatte Harry immer gesagt, man koenne die einzigen Monster, die es gab - naemlich die in seinem eigenen Kopf -, ueberwinden. Aber das wollte trainiert sein. Man musste sich ihnen stellen und so oft es ging mit ihnen kaempfen. Kleine Gefechte, die man gewinnen konnte, bevor man nach Hause ging, seine Wunden verpflasterte und aufs Neue in den Kampf zog.”
“Ist es möglich, dass es Leute giebt, welche ‚Gott’ sagen und meinen, das wäre etwas Gemeinsames? - Und sieh nur zwei Schulkinder: es kauft sich der eine ein Messer, und sein Nachbar kauft sich ein ganz gleiches am selben Tag. Und sie zeigen einander nach einer Woche die beiden Messer, und es ergiebt sich, dass sie sich nur noch ganz entfernt ähnlich sehen, - so verschieden haben sie sich in verschiedenen Händen entwickelt. (Ja, sagt des einen Mutter dazu: wenn ihr auch gleich immer alles abnutzen müsst. -) Ach so: Ist es möglich, zu glauben, man könnte einen Gott haben, ohne ihn zu gebrauchen?Ja, es ist möglich.”
“Kristin hatte ihre Wahl an einem grauen Montagmorgen getroffen. Sie war vielleicht aufgewacht, erschöpft von dem neuen Tag, der noch nicht einmal richtig angebrochen war, hatte aus dem Fenster gesehen und sich entschlossen, dass es nun genug sei. Welche Gedanken sie sich gemacht hatte, wusste Harry nicht. Die menschliche Seele war ein tiefer, dunkler Wald, und alle Entscheidungen trifft man allein.”
“Das ist so ein dichterischer Unsinn – die Reihenfolge der Tage. Es gibt keinerlei Reihenfolge, die Tage kommen, wann es ihnen passt, manchmal auch ein paar auf einmal. Es kommt auch vor, dass ein Tag lange nicht kommt. Dann lebt man in die Leere, begreift nichts und ist recht krank. Und andere Leute auch, sind auch krank, aber sie halten den Mund.”
“Jeder läuft in den Fußstapfen derer, die es vor ihm gab.”
“Jedes Baby war bei der Geburt ein perfektes Wunder, und das Leben im Grunde nur ein fortlaufender Zerstoerungsprozess.”