“Es ist eines der Geheimnisse der Muetter: sie verzichten niemals, ihre Kinder wiederzusehn, ihre totgeglaubten nicht und auch nicht ihre wirklich toten; und wenn es moeglich waehre dass ein totes Kind wiederauferstuende vor seiner Mutter, wuerde sie es in ihre Arme nehmen, so selbstverstaendlich, als waere es nicht aus dem Jenseits sondern aus einem der fernen Gegenden des Diesseits heimgekehrt. Eine Mutter erwarted die Wiederkehr ihres Kindes immer: ganz gleichgueltig, ob es in ein fernes Land gewandert ist, in ein nahes oder den Tod.”

Joseph Roth

Joseph Roth - “Es ist eines der Geheimnisse der Muetter...” 1

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“Ein vernachlässigtes Königreich, das die Passanten betraten, um ihre Geheimnisse in den Betten zurückzulassen. Sie betraten es mit den Zeptern der Leere in der Hand und kamen heraus mit den Kränzen des Nichts auf dem Kopf.”

Salim Barakat
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“Sie dachte noch an Unkes Maske, als sie einschlief, und im Halbschlaf fragte sie sich, ob nicht jedermann bisweilen eine Maske trug.Eine Maske der Freude, eine Maske der Trauer, eine Maske der Gleichgültigkeit.Eine Maske aus Ihr-seht-mich-nicht.”

Kai Meyer
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“Geht auf eure Felder und auf eure Gärten, und ihr werdet lernen, daß es der Biene ein Vergnügen ist, Honig aus der Blume zu sammeln, Aber es isr auch der Blume ein Vergnügen, ihren Honig der Biene zu geben.Denn der Biene ist die Blume eib Quell des Lebens, Und der Blume ist die Biene ein Bote der Liebe,Und beiden, Biene und Blume, ist es Bedüfnis und Verzückung, Vergnügen zu geben und zu nehmen.”

Khalil Gibran
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“Mit der Magie verhält es sich ein wenig wie mit der Mathematik: Sie ist eine präzise Wissenschaft mit klaren Regeln, die Uneingeweihten aber nur schwer zu erklären sind; und auf ihre Weise sind die Lehren eines Einstein auch nicht weniger magisch als die der großen Mystiker von einst.”

Oliver Plaschka
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“Ein Junge und ein Mädchen liegen auf dem Boden, vor sich die Dachschräge. Sie konzentriert sich auf den Jungen, der aus dieser Entfernung so aussieht, als wäre er in ihrem Alter. Und selbst aus dieser Entfernung kann sie erkennen, dass das Buch, aus dem er ihr vorliest, "Das Buch der Begebenheiten" ist.Der Junge schläft ein, und das Mädchen legt den Kopf auf seine Brust. Brod will mehr hören - sie will schreien: LIES MIR WEITER VOR! ICH MUSS ES WISSEN! -, aber sie können sie von dort, wo sie ist, nicht hören, und von dort, wo sie ist, kann sie die Seite nicht umblättern. Die Seite - Brods papierdünne Zukunft - ist, von dort, wo Brod ist, unendlich schwer.”

Jonathan Safran Foer
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