“Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen, das war reines Wunschdenken, aber man konnte dem Jetzt auf andere Weise entkommen, und zwar indem man vorwärtsging.”
“Die grosse, runde Bahnhofsuhr, die ueber dem Bahnstein haengt, ihr unerschuetterliches Gesicht und ihre unermuedlichen Zeiger erinnern daran, dass Zeit und Zug auf niemanden warten.”
“Es ist seltsam, aber ich sehne mich umso mehr nach dem Leben, je mehr ich davon getrennt bin. Es ist seltsam, meinen Sie nicht auch, dass Verzweiflung in Lebensdurst umschlagen kann und dass man selbst in diesen düsteren Zeiten das Glück in den kleinen Dingen finden kann.”
“Klarkommen war ihre Formulierung, und sie fragten mich, ob und nicht wie ich klarkäme, und deshalb konnte ich einfach immer Ja sagen. Ich wollte nicht reden, konnte den Schmerz und die dunklen, durcheinanderwirbelnden, ziellosen Gedanken nicht in Worte fassen, sosehr ich es auch versuchte. Nachts saß ich manchmal auf dem Fensterbrett, starrte in den Himmel und versuchte alles aufzuschreiben, aber es gab die Worte nicht. Schmerzen hatte man auch, wenn man sich in den Finger schnitt, Schwärze konnte schön sein, eine Leere konnte man füllen, und damit war alles zu wenig, zu oft benutzte Wörter, die nicht für das Schlimmste stehen konnten, das mir passiert war.”
“Das ging ihr häufig so mit alten Fotos; sie war schließlich die Tochter ihrer Mutter, und die lächelnden Gesichter von Menschen, die nich nichts davon ahnten, was das Schicksal für sie bereithielt, hatten etwas schrecklich Ernüchterndes.”
“Vergeben und vergessen. Langsam verstand sie, was das hieß. Man konnte nicht vergessen, bevor nicht jemand anderes einem vergab.”
“Nachts ist alles anders. Die Dinge verändern sich, wenn die Welt schwarz ist. Ungewissheiten und Verletzungen, Sorgen und Ängste bekommen nachts Zähne.”