“Die Welt, wie sie sein sollte. Vollkommen und sinnhaft auch im Schmerz, in der Tragödie. Danach hatte er gestrebt: Er hatte dem Leben einen Sinn verleihen und es weniger zufällig machen wollen. Denn die Vollkommenheit bestand nicht darin, Erfolg zu haben, etwas zu schaffen oder einen Traum wahr zu machen, sondern in der Sinnhaftigkeit. So hatten in seiner Geschichte auch die Bösen ihren Sinn gefunden. Und jedes Leben war mit den Anderen verwoben wie die Fäden eines Spinnennetzes, die sich alle miteinander zu einem übergeordneten Ganzen verbanden.”

Luca die Fulvio

Luca die Fulvio - “Die Welt, wie sie sein sollte...” 1

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“das man die wahre Natur der Sinne nie verstanden hatte und dass sie wild und tierisch geblieben waren, nur weil die Welt versucht hatte, sie durch Aushungern zu bändigen und durch schmerzhaften Verzicht abzutöten, statt danach zu trachten, sie zu Elementen einer neuen Geistigkeit zu verwandeln, deren bezeichnendes Merkmal ein empfindsamer Sinn für die Schönheit sein sollte.”

Oscar Wilde
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“Dieser junge Bursche, der sich in einem Alter nach Jerusalem begibt, in dem die meisten seiner Gefährten sich kaum erst vor das eigene Tor wagen, ist vielleicht nicht gerade ein Adler an Scharfsinn, kein Ausbund an Intelligenz, unsere Achtung verdient er aber dennoch, er trägt, wie es selbst erklärte, eine Wunde in der Seele, und da seine Natur es ihm verwehrt, darauf zu warten, dass die schlichte Gewohnheit, mit ihr zu leben, diese heilte, bis sie sich in gutgewillter Vernarbung schlösse, die im Nichtdenken besteht, begab er sich statt dessen auf die Suche nach der Welt, um, wer weiß, die Wunden vielleicht zu vervielfachen und aus ihnen allen einen einzigen und endgültigen Schmerz zu bereiten.”

José Saramago
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“Natürlich gibt es sehr viele Menschen, denen das Leben leichter fällt und die scheinbar oder wirklich “glücklicher” sind; es sind die nicht stark Individualisierten, die keine Probleme kennen. Sich mit ihnen zu vergleichen hat für uns andere keinen Sinn; wir müssen unser eigenes Leben leben, und das bedeutet etwas Neues und Eigenes, immer Schwieriges und auch immer Schönes für jeden Einzelnen. Es gibt keine Norm für das Leben, es stellt jedem eine andere, einmalige Aufgabe, und so gibt es auch nicht eine angeborene und vorbestimmte Untauglichkeit zum Leben, sondern es kann der Schwächste und Ärmste an seiner Stelle ein würdiges und echtes Leben führen, und anderen etwas sein, einfach dadurch dass er seinen nicht selbstgewählten Platz im Leben und seine besondere Aufgabe annimmt und zu verwirklichen sucht.”

Hermann Hesse
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“Auch er stieg funkelnd empor im größten und schrecklichsten Feuer, das Buchheim je heimgesucht hatte. Er, der Brandstifter und Zündfunke, flog hinauf, um dort oben ein Stern zu werden und für alle Zeit hinabzustrahlen auf eine Welt, die zu eng war für einen so großen Geist wie ihn.”

Walter Moers
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“Was für ein Schlag, wenn das Herz eines Menschen mit so etwas fertig werden muss!Wer einen Bruder verliert, der verliert jemanden, mit dem er gemeinsam alt werden konnte, jemanden, der ihm eine Schwägerin, Nichten und Neffen bescheren sollte, Menschen, die den Baum eines Lebens bevölkern und ihm neue Zweige geben sollen.Den Vater zu verlieren heißt den zu verlieren, der dem Leben die Richtung gibt, denjenigen, zu dem man geht, wenn man in Not ist, der einen trägt und erhält, wie ein Stamm die Äste eines Baumes trägt.Und wenn man die Mutter verliert, das ist, als verlöre man die Sonne am Himmel.”

Yann Martel
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