“Wenn wir weiterhin die Wissenschaft oder die Heilige Schrift so lesen, als gäben sie uns die Wahrheit direkt und definitiv, dann werden alle darin enthaltenen Hoffnungen und Versprechen zu Staub. Eine als universelle Wahrheit, nicht als menschliche Erzählung gelesene Wissenschaft degeneriert zu technologischer Sklaverei. Eine als universelle Wahrheit, nicht als menschliche Erzählung gelesene Heilige Schrift degeneriert zu… was? Zu Inquisition, Heiligem Krieg, Holocaust – davor flüchten Menschen in die Verzweiflung. Hier wird dort vernichtet Gewissheit die Hoffnung und beraubt uns der Möglichkeit einer Erneuerung.”
“Ich dachte früher, wer nicht mehr zu lange zu leben hat, sagt die Wahrheit.Aber vielleicht sind die, die nicht mehr lange zu leben haben, die schlimmsten Lügner. Wenn sie sichjetzt nicht in Szene setzen, wann dann? Die Wahrheit... Was ist die Wahrheit, auf die der Richter einem keinen Brief und kein Siegel gibt? Und was die Lüge, auf die er es einem gibt? Was ist die Wahrheit, wenn sie nur durch die Köpfe vagabundiert und nicht gehörig festgestellt wird?”
“Manchmal ist die Welt eine Lügnerin, und die Lügner, die man als solche erkannt zu haben glaubt, erweisen sich am Ende als diejenigen, die der Wahrheit nur ein anderes Gesicht gegeben haben.”
“Hinter jeder Erfindung steckt die Anstrengung eines Menschen, ein der Lösung eines Problems geweihtes Leben, um einen Mechanismus zu erfinden, der den Menschen überlebt und dann zu der Welt gehört, die ohne ihn weitergeht. Solange es Menschen gibt, die sich nicht damit begnügen, die Früchte der Bäume zu verzehren oder Trommeln zu schlagen, damit es regnet, die sich entschließen, ihre Intelligenz zu nutzen, um über die Rolle eines Parasiten im Garten Gottes hinauszuwachsen, so lange wird die Wissenschaft nicht sterben.”
“Es ist wichtig zu begreifen, dass wir der Toleranz nicht dienen, wenn wir unser Profil verwässern, sondern indem wir uns umgekehrt unserer eigenen Werte wieder vergewissern. [...] Wir tun der Toleranz auch nichts Böses an, wenn wir die Menschenrechte verteidigen, wie sie in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten entwickelt und niedergeschrieben wurden in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und einer Vielzahl von Konventionen, die detailliert den Schutz einzelner Menschenrechte regeln - etwa zum Schutz von Flüchtlingen, zur Verhinderung von Völkermord, gegen die Diskriminierung der Frau etc. Fast alle Staaten der Welt haben sich nach tiefer leidvoller Erfahrung, nach nationaler Hybris und nach ideologischem oder religösem Fanatismus im Prinzip auf diese Grundrechte und die Rule of Law als Minimum einer Überlebensordnung geeinigt. Die als universell, unveräußerlich und unteilbar angesehenen Menschenrechte sind daher ein gemeinsames Gut der Menschheit. Und wir dürfen und müssen gegenüber kommunistischen, fanatisch-islamistischen oder despotischen Staaten über ihre Verletzung sprechen; denn als Menschen sind wir verpflichtet, die Menschenrechte unserer Mitmenschen zu respektieren und zu verteidigen.”
“Aber nun, da so vieles anders wird, ist es nicht an uns, uns zu verändern? Könnten wir nicht versuchen, uns ein wenig zu entwickeln, und unseren Anteil Arbeit in der Liebe langsam auf uns nehmen nach und nach? Man hat uns alle ihre Mühsal erspart, und so ist sie uns unter die Zerstreuungen geglitten, wie in eines Kindes Spiellade manchmal ein Stück echter Spitze fällt und freut und nicht mehr freut und endlich daliegt unter Zerbrochenem und Auseinandergenommenem, schlechter als alles. Wir sind verdorben vom leichten Genuß wie alle Dilettanten und stehen im Geruch der Meisterschaft. Wie aber, wenn wir unsere Erfolge verachteten, wie, wenn wir ganz von vorne begännen die Arbeit der Liebe zu lernen, die immer für uns getan worden ist? Wie, wenn wir hingingen und Anfänger würden, nun, da sich vieles verändert.”