“Bleiben die Geburtenraten der Migranten über dem deutschen Durchschnitt, setzt sich auch ohne weitere Einwanderung die ‚Verdünnung‘ der einheimischen Bevölkerung fort. Das ist nicht weiter schlimm.”
“Denn eine Sache ist, daß der Kaffee gut ist, eine andere, daß man sich das nicht ohne weiteres als selbstverständlich anmerken lassen darf.”
“Das Kind redet weiter. Beim Reden bleibt etwas auf der Zunge liegen. Das Kind denkt sich, es kann nur die Wahrheit sein, die sich auf die Zunge liegt wie ein Kirschkern, der nicht in den Hals fallen will. Solange die Stimme beim Reden ins Ohr steigt, wartet sie auf die Wahrheit. Aber gleich nach dem Schweigen, denkt sich das Kind, ist alles gelogen, weil die Wahrheit in den Hals gefallen ist.”
“Wo der Anfang der Existenz ist, ist auch der Anfang der Literatur. Wenn der Wind durchs Haus geht, muß man sich danach erkundigen, warum es so ist. Die Schönheit ist ein gutes Ding. Aber Schönheit ohne Wahrheit ist böse. Wahrheit ohne Schönheit ist besser. Sie bereitet die legitime Schönheit vor, die Schönheit hinter der Selbstdreingabe, hinter dem Schmerz.”
“Nichts weiter als eine Legende, sagst du? Du willst nichts weiter als Fakten? Fakten sind vergänglich, glaube mir das, nur die Legende bleibt, so wie die Seele nach dem Körper oder der Duft einer vorbeigegangenen Frau.”
“Das Schöne an der Zeit ist, dass sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht. Auch die nächste Handvoll Sekunden wird sich vom Acker machen, und schon ist das, was eben noch unmöglich erschien, vergangen und vorbei. Warten ist nicht schwer. Das Leben besteht aus Warten. Folglich, beschließt Sebastian, ist das Leben kinderleicht.”